Li&Ren

Die Heuristik und das konfuzianische Li.
Li (禮, Pinyin: lǐ) ist ein Schlüsselbegriff der konfuzianischen und post-konfuzianistischen chinesischen Philosophie. Das Wort stammt aus der hochchinesischen Sprache und bezeichnet die abstrakte Idee der Gesamtheit aller Umgangs- und Verhaltensformen, die einen guten Menschen und eine intakte gesellschaftliche Ordnung ausmachen. In westlichen Ausgaben des konfuzianischen Schrifttums wird Li meist als „Ritual“ übersetzt. Neben streng zeremoniellen Ritualen umfassen die konfuzianischen Riten nämlich auch kleine, alltägliche Muster des persönlichen VerhaltensSie werden hergeleitet aus einer übergeordneten Wertorientierung. Dem 'ren'.
"Konfuzius ist jedoch klar, dass diese Riten nur richtig gelten und funktionieren können,
wenn die Menschen sich den Sinn ihrer Befolgung verinnerlichen, also moralisches
Bewusstsein dafür entwickelt haben. Er plädiert deshalb für die Rückbesinnung auf Moral und
führt den Begriff der „Menschlichkeit“ (ren 仁) in seine Lehre ein."  Die Erkenntnis über die Unerreichbarkeit ihres Ziels hindert die Konfuzianer aber nicht, immer wieder zu versuchen, die Menschen von einer idealen Gesellschaft zu
überzeugen. Im Gegenteil, sie geben ihren Glauben nie auf. So sagt Konfuzius einmal zu
seinen Schülern: „Wenn auf der Welt der Rechte Weg herrschen würde, dann müsste ich mich
nicht mit euch zusammen bemühen, sie zu ändern.“ (“天下有道,丘不与易也。”, Lunyu
微子 18.6)
Mit anderen Worten, die Konfuzianer sind sich ihrer Verantwortung für die
Gesellschaft bewusst und bemühen sich um eine gute und gerechte Gesellschaft. Dazu gehört, dass sie sozusagen ‚bei sich selbst anfangen’, indem sie sich strebsam um Selbsterziehung bzw. moralische Vervollkommnung bemühen, mit dem Ziel, Mensch im Sinne der
Menschlichkeit zu werden.
"Konfuzianismus in der Achsenzeit: Lehre der Menschlichkeit (仁学)"
Dr. Lun Du, Universität Duisburg-Essen
Li ist eine der fünf Konstanten des Konfuzianismus.
Die fünf Konstanten (五常, wǔ cháng):
Im Zentrum der Lehre steht der Mensch als Teil der Gesellschaft. Dieser soll nach moralisch-ethischer Vervollkommnung streben und sich hierfür an den fünf Konstanten (五常, wǔ cháng) bzw. Kardinaltugenden orientieren. Diese sind:

Menschlichkeit / Nächstenliebe (仁, rén)
Aufrichtigkeit / Verlässlichkeit (信, xìn)
Gerechtigkeit / Rechtschaffenheit (義 / 义, yì)
Ritueller Anstand / Sittlichkeit (禮 / 礼, lǐ). 

Gemeint sind nicht Riten im westlichen Sinne, sondern formalisiertes Verhalten, das einen guten Menschen auszeichnet und die Voraussetzung für eine intakte Gesellschaftsordnung bildet; die Riten regeln sämtliche Lebensbereiche, d. h. nicht nur den Umgang mit anderen Menschen, sondern z. B. auch die Staatsführung und das Verhalten gegenüber unbelebten Dingen.
Weisheit (智, zhì)


Ren relies heavily on the relationships between two people, but at the same time encompasses much more than that. It represents an inner development towards an altruistic goal, while simultaneously realizing that one is never alone, and that everyone has these relationships to fall back on, being a member of a family, the state, and the world
Zunächst sollte man wissen, dass das Zeichen bzw. Wort ren 仁 aus zwei Teilen
besteht: der erste Teil 人 bedeutet „Mensch“ und der zweite Teil 二 „zwei“; man kann also
darauf schließen, dass das Wort mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun hat.
Als Zizhang, ein anderer Schüler, der sich offensichtlich für eine Beamtenlaufbahn
interessierte (Lunyu 2.18), seinen Lehrer nach ren fragt, antwortet Konfuzius: „Fünf Dinge
unter dem Himmel praktizieren zu können, das ist ren.“ und er erläutert dies wie folgt: diese
fünf Dinge sind „Respektvolles Auftreten, Großzügigkeit, Glaubwürdigkeit, Aufmerksamkeit
und Güte. Respektvoll – so wird man auch nicht beschämt; großzügig – so gewinnt man die
Unterstützung der Massen; glaubwürdig – so gewinnt man das Vertrauen anderer;
aufmerksam – so wird die Arbeit effizienter; gütig – dann hat man erst die Berechtigung,
andere Menschen zur Arbeit einzusetzen.“
„Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg‘ auch keinem anderen zu!“ 
Diesem Leitspruch begegnen wir noch an einer anderen als der zitierten Stelle in Lunyu, und zwar in einer Antwort an Zigong, einen vertrauten Schüler. Dieser fragte den Meister einmal nach einer möglichst allgemeinen und dennoch verlässlich präzisen Lebensmaxime: „Kann man mit einem Wort sagen, was das [Wichtigste] ist, wonach man sich ein ganzes Leben lang richten sollte? (有一言而可以终身
行之乎?Lunyu 15.24) An dieser Stelle antwortet Konfuzius zunächst: „Wie wäre es mit
[dem Wort] ‚shu’, und dann fügt er – wie zur Erläuterung – hinzu: Was du nicht willst, dass
man dir tu, das füg‘ auch keinen anderen zu.“
Persönlichkeitsbildung im Sinne der Entwicklung zu einer moralischen Person ist ein Prozess.
Die höchste Stufe lautet nach dem Verständnis der Konfuzianer nei sheng wai wang 内圣外
王. Das bedeutet konkreter: Ein Herrscher muss zunächst durch Selbstkultivierung die
moralische Stufe des sog. „Heiligen im Innern“ (nei sheng) erreichen, um dann diese Qualität
auf andere Menschen wirken zu lassen und als humaner König zu herrschen (wai wang).
Gerade da das höchste Ziel, ein „Heiliger (圣人) zu werden“ nie erreicht werden kann,
ist es notwendig, sich ständig darum zu bemühen, zumindest zu versuchen, die Vorstufe zu
erreichen, nämlich ein Edler zu werden. Im Gegensatz zum Ideal, ein „Heiliger zu werden“ ist das Ziel, ein Edler zu werden und zu bleiben, in der realen Welt erreichbar. Was einen Edlen ausmacht, ist es gerade, sich ständig um die Persönlichkeitsbildung zu bemühen, um die
höchste moralische Stufe eines „Heiligen“ zu erreichen.
In Lunyu begegnet man sehr oft den Beschreibungen Konfuzius’ über eine solche
moralische Person, wie etwa „Ein Edler steht der Welt so gegenüber: Es gibt nichts, was er
nur aus persönlicher Neigung tut und auch nichts, was er nur aus Abneigung ablehnt.
Allein Gerechtigkeit ist das, woran er sich bei seinem Handeln orientiert.“ 

Das heißt, die Persönlichkeitsbildung ist kein Selbstzweck. Zwar lernt und handelt ein 
Edler zuerst für sich, also egal, ob andere es von ihm erwarten oder nicht, und egal, ob die 
Welt in Ordnung ist oder nicht. Ziel ist letztlich aber doch, dass diese Persönlichkeitsbildung 
den Mitmenschen zugute kommen kann. Der Erfolg der Persönlichkeitsbildung muss sich ja dadurch zeigen, dass der Edle Mitmenschen hilft bzw. helfen kann und sich stets für das Gute in der Welt einsetzt. Menschlichkeit, diese moralische Qualität ist also keine weltferne Sache, sondern muss gerade in der Bemühung um das Gute in dieser Welt sichtbar werden.
In diesem Prozess werden der Wille zur Menschlichkeit gebildet und verstärkt, 
Fähigkeiten, den Mitmenschen zu helfen, erhöht und die moralische Qualität verbessert. 
Vereinfacht formuliert: Das Gute für die Welt tun ist sowohl der Ausgangspunkt als auch das 
Ziel der Persönlichkeitsbildung eines Edlen.

„Die angeborene Natur ist wie wirbelndes Wasser. Schaffte man einen Abfluss nach Osten, dann fließt es nach Osten; schaffte man einen Abfluss nach Westen, dann fließt es nach Westen. Dass die Menschennatur keinen Unterschied zwischen Gut und Nichtgut kennt, ist so, wie dass das Wasser keinen Unterschied zwischen Osten und Westen macht.“


Konfuzius war ein berühmter chinesischer Philosoph, der den Konfuzianismus begründete. Er lebte im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. und unterrichtete viele Schüler1

Ren

Li und ren sind zwei wichtige Begriffe in der konfuzianischen Lehre. Li bedeutet die Gesamtheit aller Umgangs- und Verhaltensformen, die einen guten Menschen und eine intakte gesellschaftliche Ordnung ausmachen. Ren bedeutet die Mitmenschlichkeit, die für das Denken von Konfuzius grundlegende innerliche Befähigung zur Sozialität23

Fußball

Für den Fußball können die Lehren von Konfuzius mit seinem konfuzianischen Li und ren einige pädagogische Lehren bereithalten, wie zum Beispiel:
Die Wertschätzung der Riten und der Musik, die die Harmonie und die Freude fördern. Konfuzius sagte: “Die Musik erzeugt eine Art Vergnügen, dem man sich nicht entziehen kann.” 4
Die Achtung der hierarchischen Struktur und der Fünf Beziehungen, die die Rollen und die Pflichten der Spieler, der Trainer, der Schiedsrichter, der Fans und der Gegner definieren. Konfuzius sagte: “Der Edle ist harmonisch, aber nicht konformistisch; der Gemeine ist konformistisch, aber nicht harmonisch.” 5
Die Pflege der Moral und der Angemessenheit, die das faire Spiel und die Ehre garantieren. Konfuzius sagte: “Der Edle schämt sich, wenn seine Worte seine Taten nicht einhalten.”
Die Entwicklung der Weisheit und des Vertrauens, die die Fähigkeiten und die Zusammenarbeit verbessern. Konfuzius sagte: “Der Edle strebt nach Selbstvervollkommnung, der Gemeine strebt nach materiellem Gewinn



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Freiwillige Selbstkontrolle

Ikea-Effekt

Vorwort