Frank Wormuth - DFB Ausbilder der Fußballlehrer erklärt: Was macht einen guten Trainer aus?

Mittlerweile ist auch im Fußball angekommen, wie wichtig Psychologie für den Trainerberuf ist. Ist die Aufgabe deswegen heute komplizierter als früher?

Der Beruf ist interessanter geworden, nicht komplizierter. Weil wir uns jetzt mit dem Kopf des Gegenübers beschäftigen. Was wir früher nicht gemacht haben. Zu meiner Zeit hieß es noch: Du spielst rechts, läufst rauf und runter, fertig. Erst mit dem 26. Lebensjahr habe ich den Kopf gehoben und gesehen: Auf der linken Seite gibt es auch Spieler. Heute beschäftigt man sich mehr mit den Dingen. Die Spieler haben eine andere Einstellung. Sie wollen mit Argumenten überzeugt werden und nicht mit der Peitsche.

Das sagen Soziologen inzwischen auch den Trainern: Lasst doch mal die Spieler in Ruhe!

Das müssen wir auch machen. Ich sage immer öfter zu den Trainern: Gebt doch mal die Verantwortung ab! Wir können nicht immer alles vorschreiben! Im Endeffekt muss der Spieler auf dem Platz entscheiden, der kann ja nicht ständig rausschauen und fragen: Trainer, was soll ich jetzt machen? Wenn der Matchplan nicht funktioniert, gucken die Spieler raus und sagen: Trainer, du hast was Falsches erklärt. Aber im Fußball kannst du nicht immer im Vorfeld sagen: Genau so muss oder wird es sein! Ergo: Die Spieler sind die Schrauben eines Gerüstes. Und für das Gerüst ist der Trainer verantwortlich.


http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-ich-wuerde-guardiola-gerne-in-der-oberliga-sehen-1.2814130

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