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Der Samurai – Himmel und Hölle

  Der Samurai – Himmel und Hölle. Ein sehr kämpferischer und aggressiver Samurai forderte einen Zenmeister auf, ihm den Unterschied zwischen Himmel und Hölle zu erklären. Da erwiderte der Meister: “Was Du weisst nicht den Unterschied zwischen Himmel und Hölle? Du bist nichts als ein unwissender Flegel, mit deinesgleichen vergeude ich nicht meine kostbare Zeit!” In der Ehre getroffen und voller Wut Der Samurai war in seiner Ehre verletzt und voller Wut. Dann zog sein Schwert aus der Scheide und schrie den Priester an: “Für deine Frechheit sollst du sterben!” “Das ist”, gab ihm der Meister gelassen zurück, “die Hölle.” Verblüfft von der Erkenntnis und der Wahrheit in der Worten, die der Priester sagte, beruhigte sich der Samurai. Dann steckte das Schwert in die Scheide und dankte dem Meister mit einer Verbeugung für die Einsicht. “Und das”, sagte der Priester, “ist der Himmel.” (nach einer alten japanische Legende)

Vorwort

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Der Blog 'der Mannschaftsgeist' dient in erster Linie dazu den Spielern meiner Mannschaft darzulegen warum eine angstfreie, entwicklungsfördernde Atmosphäre in einer Fußballmannschaft unerlässlich ist und versucht den Erklärungs-Zusammenhang transparent zu machen. Es ist eine Sammlung von Ideen für die Bedingungen einer entwicklungsfördernden Atmosphäre und steht nicht unter Wahrheitsverdacht. So ein Anspruch wäre anmaßend. Überall wo es um Menschen geht wird alles schnell heillos kompliziert. Kultur, System, Kontext, Situation, Spieler. Hier sind unzählige Einflussfaktoren am Werk, in noch unzählbareren Kombinationsmöglichkeiten und in ständiger Veränderung. Was heute richtig war, kann morgen komplett falsch sei. Wer hier Patentrezepte anbietet ist ein Scharlatan. Rattenfänger sucht Ratempfänger. Deswegen ist dies lediglich ein Fundus von möglicherweise relevanten Ideen. Es geht nur darum, die richtigen Fragen zu stellen. Am Meer, am wüsten, nächtlichen Meer Steht e...

Einleitung

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Als Sozialwissenschaftler im Fußball Betrieb habe ich in einem Vierteljahrhundert unzählige anstrengende Diskussionen geführt, wie die Organisation und die sozialpsychologischen Grundbedingungen von des Miteinanders im Fußball aussehen sollten. Das Beharrungsvermögen ist groß und das Unwissen geht dabei meist mit fest eingefahrenen Meinungen einher. Die sind in der Regel traditionell geprägt und beruhen auf einer starren Hierarchie und einer autoritären Führung. Dieses Qualitätsdefizit in der sozialpsychologischen Organisation und Führung von Fußballmannschaften gilt es zu beseitigen. Das Ziel ist eine entwicklungsfördernde Atmosphäre herzustellen, in der alle Spieler Ihr optimales Potenzial entfalten können. Dabei ist zu beachten, dass das Kriterium der Fairness das Entscheidende ist. Jeder Mensch hat ein natürliches Gefühl für Fairness. Wird dieses Gefühl verletzt, wird er in seiner Motivation abfallen. Ziel ist deswegen ein maximal faires, weitgehend autopoetisches, a...

Obama: You Didn't Build That alone!

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Um Erfolg zu haben, brauchst du Menschen um dich herum, die ihn ermöglichen. "...he argues that we must accept that life outcomes are determined by disparities in nature and nurture. So we can take practical measures to remedy misfortune and help everyone to fulfill their potential. The kind of will that leads to success—seeing positive options for oneself, making good decisions and sticking to them—can be cultivated, and those at the bottom of society are most in need of that cultivation."

Ikea-Effekt

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Die Basis-Motivation, die es zu wecken und zu pflegen gilt, ist das Gefühl erlebter Selbstwirksamkeit.Der Wunsch und der Mut etwas zu schaffen sind die Voraussetzung. Das gemeinsam geteilte Erfolgserlebnis der Lohn. Dies lässt sich am Beispiel des Ikea Effekts illustrieren. Wir schätzen Gegenstände höher ein, wenn wir an ihrer Entstehung beteiligt waren. Der Name dieses Phänomens: Ikea-Effekt.  Seit der Ökonom  Michael Norton  (gemeinsam mit Dan Ariely) im Jahr 2009 den Begriff geprägt hatte, brachte es der  IKEA-Effekt  in der Verhaltensökonomie zu etwas Berühmtheit. Er beschreibt eine faszinierende Eigenheit der menschlichen Existenz: die  Überbewertung , die wir selbst entworfenen oder selbst zusammengebauten Gegenständen im Vergleich zu fertig gekauften Massenprodukten entgegen bringen. Alles was wir selber machen erscheint uns in einem positiveren Licht. Mein Häufchen ist viel schöner als Deins . erlebte Selbstwirksamkeit. Chinese mit ...

Freiwillige Selbstkontrolle

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Dem Bauer sei Sohn wird ein Bauer. Dem Schuster sei Sohn wird ein Schuster.  Der Weg war vorgezeichnet.  Das ist heute nicht mehr so. Die Freisetzung aus der traditionellen, klassenkulturell geprägten Zwangsbiographie tauscht der moderne Mensch gegen die selbstgewählte Unterwerfung unter die Erfordernissen der Wahlbiographie. Da kann heute schon die Wahl des richtigen Kindergartens entscheidend sein.  Fremdzwänge werden zu Selbstzwängen im Rahmen der Biografie Planung. Der moderne Mensch freigelassen in die Selbstwerdung, sieht sich nun mit den Zumutungen ständiger Selbstoptimierung konfrontiert. Zu seiner Selbstentfaltung benötigt er Selbstkontrolle um sein Ziel zu erreichen. Strange Krawatte, ausgeleierter Vortrag, trotzdem top der Roy Baumeister : "Self control overrules self esteem in terms of predicting success. Forget about self‑esteem. Work on self‑control.“ Sozialwissenschaftlich gesehen ist Selbstkontrolle ein weit valideres Vorhersage Kri...

Sei die Skülptühr

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Rilke ruft in seinem 'archaischen Torso Apollos' dazu auf zum Modell zu werden. An seiner eigenen Skulptur zu feilen, sowohl in Form als auch im Inhalt. Die Skülptühr ist sowohl eine soziale Skulptur als auch eine ästhetisch körperliche. An anderer Stelle nennt Sloterdijk das Phänomen : "die Tiefe ist in der Oberfläche gegenwärtig" - Deep Play. Über dieses Weg zu einer tieferen Version des Lebens gelangen. Dafür braucht es ein Ideal mit Orientierungs-Kraft. Dieses wird zur zentralen Wertorientierung für das ganze Team. Und innerhalb des Teams erwächst der Wettbewerb/der Wettstreit darum, die bestmögliche Version des Ideals zu werden. Was nichts anderes ist als das growth mindset .      Sloterdijk -  du musst dein Leben ändern. Seite. 48 Rainer Maria Rilke Archaischer Torso Apollos Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,  darin die Augenäpfel reiften. Aber  sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,  in dem sein Schaue...

Aller Anfang wiegt schwer

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Jede meiner Aktionen und vor allem Nichtaktionen hat Konsequenzen für das Gesamtsystem. "Chaos , die Ordnung des Universums "- James Gleick Die Frage die Du dir stellen musst ist:  Was passiert mit dem Gesamtsystem, wenn jeder sich so verhält, wie Du?

Mut zur Aufgabe

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Wie selbstbewusst und zuversichtlich Menschen neue Aufgaben angehen, hat oft wenig mit ihren realen Fähigkeiten zu tun. Immer wieder registriert man, dass Personen, die eigentlich für das Lösen bestimmter Aufgaben prädestiniert wären, bei deren Anblick der Mut verlässt. Andere hingegen, von denen man denkt »Der muss noch viel lernen«, gehen beherzt ans Werk. Das zeigt: Wie wir auf Herausforderungen reagieren, hängt stark von unserer subjektiven Gewissheit ab »Irgendwie kann ich die Aufgabe schon lösen. Auch wenn ich noch nicht weiß wie«. http://www.bildungsspiegel.de/news/standpunkte/836-standpunkt-sich-selbst-entwickeln Ernst Jünger beschreibt dieses Phänomen in Stahlgewittern . 

jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich

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" Alle erfolgreichen Mannschaften gleichen einander, jede erfolglose Mannschaft ist auf ihre eigene Weise erfolglos. " Grundlage ist das Anna-Karenina-Prinzip.  Der erste Satz aus dem 1877/78 veröffentlichten Roman Anna Karenina von Leo Tolstoi lautet:  „ Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ Dieses Prinzip lässt sich auch auf andere Bereiche als die Familienpsychologie übertragen, wie unter anderem Evolution, Wirtschaftsleben und Projektmanagement. Verallgemeinert ausgedrückt: -Erfolg hat immer mehrere Faktoren, die alle stimmen müssen. -Für einen Misserfolg braucht es nur einen Faktor, der nicht stimmt. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anna-Karenina-Prinzip Kahneman  S.400

Li&Ren

Die Heuristik und das konfuzianische Li. Li (禮, Pinyin: lǐ) ist ein Schlüsselbegriff der konfuzianischen und post-konfuzianistischen chinesischen Philosophie. Das Wort stammt aus der hochchinesischen Sprache und bezeichnet die abstrakte Idee der Gesamtheit aller Umgangs- und Verhaltensformen, die einen guten Menschen und eine intakte gesellschaftliche Ordnung ausmachen. In westlichen Ausgaben des konfuzianischen Schrifttums wird Li meist als „Ritual“ übersetzt. Neben streng zeremoniellen Ritualen umfassen die konfuzianischen Riten nämlich auch kleine, alltägliche Muster des persönlichen Verhaltens .  Sie werden hergeleitet aus einer übergeordneten Wertorientierung. Dem 'ren'. " Konfuzius ist jedoch klar, dass diese Riten nur richtig gelten und funktionieren können, wenn die Menschen sich den Sinn ihrer Befolgung verinnerlichen, also moralisches Bewusstsein dafür entwickelt haben. Er plädiert deshalb für die Rückbesinnung auf Moral und führt den Begriff der „Mens...

Der Mannschaftsgeist-Video-Sammlung

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Zum Aufwärmen 11 Top-Inspiratoren : Fairness-instinct Frans deWaal. Evolutionsbiologie Richard Dawkins Neuropsychologie und Bewusstsein Antonio Damasio Konzentration, Fokussieren, das  Flow-Prinzip . Mihály Csíkszentmihályi   Intuitives System 1 und rationales System 2. Daniel Kahneman Verhaltensökonomie Richard Thaler Growth mindset vs. fixed mindset: Carol Dweck : Tournament species vs. pair bonding species Konkurrenz-System vs. Kooperationssystem. Robert Sapolsky: Irrationalität der Entscheider-Entscheidungen und Verhaltensökonomie Dan Ariely: Selbstregulation Roy Baumeister Selbstkontrolle, 'willpower' Kelly McGonigal

+/- 20% Leistung!?

In der ' Arschloch Faktor ' von Robert I. Sutton steht: Das Team erleidet mögliche 25 Prozent Leistungseinbußen bei Kollegen Streit. Bei Dan Arieli  "Predictably Irrational. The Hidden Forces That Shape Our Decisions." steht: das team erleidet 20 Prozent Leistungseinbußen durch zu viel Mannschaftsinternen Druck. Wenn also zwischen einer psychologischen gut geführten Mannschaft und eine psychologische schlecht geführten Mannschaft mal schnell 20 Prozent Leistungsunterschied möglich sind, dann kann man das psychologische Element nicht als Kinderkram abtun, wie es in vielen traditionell geführten Mannschaften der Fall ist. Die Idee einer entwicklungsfördernden Atmosphäre wird als unwichtig abqualifiziert. Das ist was für Weicheier. Wir spielen hier nicht Damen Schach. Wird dann in einem Anfall von Progressivität doch mal etwas in dieser Richtung versucht, handelt es sich dann meist um unbeholfenen Aktivismus. Da werden dann Motivations-Guru Methoden a lá Christoph...

Es geht nur mit sozialer Kompetenz.

" Auch im Trainerberuf lässt sich ja der Erfolg der eigenen Arbeit beileibe nicht nur auf medizinische, biomechanische, trainingsmethodische und wettkampftaktische Kenntnisse, also auf rein fachliche Qualitäten zurückführen, sondern er hängt eben immer auch entscheidend davon ab, inwiefern es auf der Ebene des sozialen Miteinanders gelingt.(...) Generell steckt vor einem modernen, an Selbstbestimmung und Persönlichkeitsentfaltung orientierten Werthorizont ein hohes Maß an Personalisierung – im Sinne einer situativ-individuellen Zuwendung innerhalb der Trainer-Athlet-Interaktion – das zeitgemäße Verständnis von Sozialkompetenz ab. Dies wird auch von den Praktikern so gesehen, deren Aussagen gemäß die so genannten „alten Trainerschulen“, die sich vor allem durch einen autoritären Führungsstil, die Formalisierung der Trainer-Athlet-Beziehung und die geringe Beachtung individueller Bedürfnisse auszeichneten, kaum mehr als Erfolg versprechend eingeschätzt werden können. Na...

Frank Wormuth - DFB Ausbilder der Fußballlehrer erklärt: Was macht einen guten Trainer aus?

Mittlerweile ist auch im Fußball angekommen, wie wichtig Psychologie für den Trainerberuf ist. Ist die Aufgabe deswegen heute komplizierter als früher? Der Beruf ist interessanter geworden, nicht komplizierter. Weil wir uns jetzt mit dem Kopf des Gegenübers beschäftigen. Was wir früher nicht gemacht haben. Zu meiner Zeit hieß es noch: Du spielst rechts, läufst rauf und runter, fertig. Erst mit dem 26. Lebensjahr habe ich den Kopf gehoben und gesehen: Auf der linken Seite gibt es auch Spieler. Heute beschäftigt man sich mehr mit den Dingen. Die Spieler haben eine andere Einstellung. Sie wollen mit Argumenten überzeugt werden und nicht mit der Peitsche. Das sagen Soziologen inzwischen auch den Trainern: Lasst doch mal die Spieler in Ruhe! Das müssen wir auch machen. Ich sage immer öfter zu den Trainern: Gebt doch mal die Verantwortung ab! Wir können nicht immer alles vorschreiben! Im Endeffekt muss der Spieler auf dem Platz entscheiden, der kann ja nicht ständig rausschauen und fr...

Ironische Prozesse

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Dass selbst auf höchster Ebene bisweilen noch erstaunliche Wissensdefizite hinsichtlich grundlegender psychologischer Mechanismen vorherrschen, zeigt folgendes Beispiel: Josè Mourinho ist spitze, aber das war psychologisch gesehen: ein Anfängerfehler. Bei diesem Phänomen handelt es sich um einen sogenannten  ironischen oder paradoxen Prozess. Ein Objekt/Verhalten, das man in Gedanken mit zuviel psychischer Energie zu vermeiden sucht, drängt sich automatisch in den Vordergrund des Bewusstseins. Sage zu jemanden: " Denke nicht an einen rosa Elefanten !" und er wird es automatisch tun. Jeder Bewusstseinsinhalt der mit hoher psychischer Energie - positiver wie negativer - verbunden ist wird vom Gehirn als besonders beachtenswert gespeichert. Das System meldet: Vorsicht, das ist wichtig. Er kommt quasi automatisch in den Arbeitsspeicher und wird dort nach vorne geschoben - Priorität 1. Man spricht in dem Zusammenhang auch von kognitiver Verfügbarkeit. Will man negatives...